KfW-Förderung für Arztpraxen: Digitalisierung jetzt gezielt finanzieren

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet voran und viele Praxen möchten die Chancen neuer Technologien endlich besser nutzen. Doch der Weg dahin ist oft teuer: Software, Schulungen, Hardware und sichere IT-Strukturen kosten Geld. Genau hier setzt die KfW-Förderung für Arztpraxen an. Mit dem neuen ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit unterstützt die KfW Investitionen in moderne Technologien, KI-Anwendungen und sichere digitale Prozesse: auch für freiberuflich tätige Heilberufe wie Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen oder Physiotherapeut:innen.

Warum sich digitale Investitionen jetzt lohnen

Digitale Lösungen erleichtern nicht nur den Praxisalltag, sondern sparen nachweislich Zeit und Kosten. Ein automatischer Telefonassistent entlastet das Team bei Routineanrufen, digitale Anamneseformulare verringern den Papieraufwand und KI-gestützte Dokumentationshilfen helfen, medizinische Informationen schneller zu erfassen.
All diese Anwendungen tragen dazu bei, die Effizienz und Qualität der Patientenversorgung zu verbessern. Gleichzeitig steigen die gesetzlichen Anforderungen an Datenschutz, IT-Sicherheit und digitale Kommunikation. Wer hier frühzeitig investiert, sichert sich einen klaren Vorteil.

Was wird durch die KfW gefördert?

Der ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit (Programm-Nr. 511/512) richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen sowie Freiberufler:innen mit Sitz in Deutschland. Dazu zählen auch Einzelpraxen, Berufsausübungsgemeinschaften und Therapieeinrichtungen.

Gefördert werden alle Investitionen, die die digitale Leistungsfähigkeit verbessern, insbesondere:

  • IT- und Cloud-Infrastrukturen
  • Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz
  • Software zur Prozessoptimierung oder Patientenkommunikation
  • KI-Anwendungen und Automatisierungslösungen
  • Schulungen zur Einführung neuer Systeme

Damit sind auch viele moderne Praxislösungen wie CGM one und dessen dazugehörige KI-Assistenten förderfähig wie etwa der TelefonAssistent, der DokuAssistent, AmbulApps für die digitale Aufnahme oder CLICKDOC zur Online-Terminbuchung.

Wie hoch ist die Förderung?

Die KfW gewährt über das Programm zinsgünstige Kredite mit zusätzlichem Zuschuss.

Je nach Digitalisierungsgrad der Investition beträgt der Tilgungszuschuss 3 % (LevelUp) oder 5 % (HighEnd) des ausgezahlten Kreditbetrags. Der maximale Zuschuss liegt bei 200.000 Euro.
Das heißt: Je stärker die Maßnahme die digitale Transformation der Praxis vorantreibt, desto höher fällt der Zuschuss aus.

Wer kann den Kredit beantragen?

Antragsberechtigt sind:

  • Arztpraxen, MVZs und Therapiezentren
  • Heil- und Gesundheitsberufe wie Physiotherapien, Ergotherapien, Logopädien oder Psychotherapien
  • Freiberuflich tätige Ärzt:innen und Zahnärzt:innen
  • Praxisgemeinschaften oder Zusammenschlüsse

Voraussetzung ist, dass sich die Praxis in Deutschland befindet oder dort eine Betriebsstätte hat. Auch Neugründungen können den Förderkredit beantragen, sofern ein tragfähiges Konzept vorliegt.

Wie läuft die Antragstellung ab?

Der Antrag wird nicht direkt bei der KfW, sondern über die eigene Hausbank oder Finanzierungspartner gestellt. Wichtig: Die Beantragung muss vor Beginn des Vorhabens erfolgen.
Für das Programm LevelUp (Stufe 1) ist zusätzlich ein Digitalisierungscheck erforderlich, der die geplanten Maßnahmen bewertet. Viele Banken unterstützen bei der Vorbereitung der Unterlagen oder vermitteln entsprechende Partner.

Praxisbeispiel: So kann die Förderung aussehen

  • Eine Hausarztpraxis möchte ihr Telefonmanagement und die Dokumentation modernisieren. Geplant sind:
  • Einführung des CGM one TelefonAssistenten zur automatischen Anrufannahme,
  • Nutzung des DokuAssistenten zur KI-gestützten Dokumentation,
  • Umstieg auf CLICKDOC für Online-Termine,
  • Schulungen für das Praxisteam.

Diese Maßnahmen erhöhen die digitale Reife der Praxis deutlich. Sie sind daher förderfähig im Rahmen des ERP-Digitalisierungskredits.
Die Finanzierung erfolgt über die Hausbank, die KfW beteiligt sich mit einem günstigen Zinssatz und Zuschuss. So lassen sich moderne digitale Tools gezielt und planbar finanzieren.

Fazit: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt

Digitale Assistenten, automatisierte Workflows und sichere IT-Strukturen sind keine Zukunftsmusik mehr. Sie sind längst praxistauglich und wirtschaftlich sinnvoll. Die KfW-Förderung macht es möglich, den nächsten Schritt zu gehen, ohne das Budget zu sprengen. Wer seine Praxis modernisieren will, sollte sich jetzt informieren und die Fördermöglichkeiten prüfen bevor andere den Vorsprung ausbauen.

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